Freundschaft unter Hunden 1.2

Im ersten Teil über die Freundschaft unter Hunden habe ich von meinen beiden Labradorhündinnen Emma und Mina erzählt.

Die Entwicklung einer innigen Freundschaft zwischen den beiden Hündinnen bereitet mir große Freude. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die ich wahrnehmen kann und die zeigen, wie die Freundschaft und Verbundenheit zwischen beiden Hunden wächst.

Mal sind es kleine Schritte, mal große Schritte, kleine Veränderungen oder große Veränderungen. Das ALLES erleben und erfahren zu dürfen, darüber bin ich dankbar!

Einen Freund an der Seite zu haben ist etwas Wundervolles.

Schon seit über einem Jahr schlafen Emma und Mina auch in der Nacht zusammen in einem Raum, bei mir. Sie liegen gerne beieinander, tauschen hin und wieder einvernehmlich ihre Plätze und schlafen danach entspannt weiter.

Es fällt angenehm auf, dass sie sich nie gegenseitig stören. Sie nehmen Rücksicht aufeinander.

Die morgendliche Begrüßung der beiden Hunde ist sowohl mir gegenüber als auch gegenseitig ruhig, liebevoll und zart. Sie sind auf Hundeart zärtlich, schlecken sich gegenseitig (vor allem die Ohren) und machen Geräusche, die nach wohligem Brummen und entspanntem Seufzen klingen.

Jeden Morgen starten wir mit Freude und voller Tatendrang in einen neuen Tag.

Tagsüber sind Emma und Mina immer zusammen. Selten zieht sich Emma in einen anderen Raum zurück.

Ich habe ein kleines Nähatelier, in dem neben meinem Arbeitstisch viel Platz für die Hunde ist. Beide Hunde leisten mir dort ab und zu Gesellschaft. Es steht dort zwar nicht das rote Sofa, über das ich schon berichtet habe, aber es ist trotzdem sehr gemütlich dort.

Es gibt ein Fenster, aus dem die Hunde auf den Weg vor unserem Haus schauen können. Da sie sehr neugierig sind, bemerken sie sofort, wenn da draußen etwas geschieht.

Mina bleibt hin und wieder auch gerne alleine auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sie genießt die Ruhe, denn wir hören sie dann manchmal in die Stille hinein zufrieden brummen. Wo Emma bei großer Zufriedenheit und Wohlgefühl laut seufzt, macht Mina Brummgeräusche.

Dort auf dem roten Sofa thront Mina auf Emmas Lieblingsecke und genießt es sichtlich, wenn dieser Platz einmal ganz alleine ihr gehört.

Die Türen zu den Räumen, in denen sich die Hunde aufhalten, sind immer offen. Die Hunde können sich frei bewegen.

Emma und Mina schlafen auch tagsüber viel, und besonders gerne so wie in der Nacht zusammen auf dem roten Sofa. Für mich ein deutliches Zeichen für die wachsende Freundschaft unter den beiden Hunden. 

 

Es gab anfangs ab und an leise Zweifel meinerseits, ob Emma nicht doch zu jung und überfordert war mit dem Einzug eines Welpen, knapp vor ihrem zweitem Geburtstag. Und es gab auch immer wieder Zweifel meinerseits darüber, ob wir mit Mina überhaupt genug „geübt“ haben, wie sich ein Hund so zu verhalten und benehmen hat?!

Heute weiß ich, was ich ahnte und fühlte, nämlich, dass alles gut ist, so wie es war und wie es nun ist.

Das langsame Annähern, die Natur des Gegenüber in aller Ruhe wahrnehmen und kennenlernen dürfen, war mit der Schlüssel zu der Freundschaft, die die beiden Hunde inzwischen verbindet.

Ich freue mich sehr, dass wir die ersten anstrengenden Wochen, bis Mina stubenrein war mit vereinten Kräften – mitunter auch mit der Hilfe meiner lieben Tochter – gut geschafft haben.

Über einige Wochen und Monate waren wir aus Sicherheitsgründen und wegen der Gefahren, die hier in zunehmendem Maße an allen Ecken und Enden lauern, oft getrennt mit den Hunden draußen unterwegs. 

Es gibt zwar einen Fußweg vom Haus weg, in Richtung Felder und Wiesen, aber es sind dort immer mehr Fußgänger, Radfahrer, Jogger, Walker, Mopeds usw. unterwegs. Es ist im Vergleich zu der Zeit, als unsere Branka noch lebte, schlichtweg „überbordend voll“ geworden. Das ist sehr anstrengend.

Früh am Morgen nehmen die Schulkinder – leider – nicht den ausgewiesenen Radweg zur Schule, sondern die Abkürzung, die direkt vor unserer Haustüre vorbei führt. Horden von Schülern, hin und wieder mit laut dröhnendem Subwoofer im Gepäck, strömen Richtung Stadt, am Haus vorbei, über die Felder.

Auf der stark befahrenen Straße bildet sich früh morgens der Berufsverkehr. Der damit verbundene Stau, Gestank, Lärm, die Hektik sind belastend. Busse fahren im Ringverkehr, die Haltestelle liegt nur wenige Meter vom Haus entfernt. Ein Überqueren der Straße mit den Hunden undenkbar.

Dann sind da noch die Reiter vom Reiterhof in direkter Nachbarschaft, die Landwirte mit ihren Traktoren, die pflügen, eggen, säen oder auch düngen. Und am Wochenende und an Tagen mit schönem Wetter, blauem Himmel und Sonnenschein gibt es verständlicherweise Spaziergänger so weit das Auge reicht.

Keine besonders guten Rahmenbedingungen, um mit Hunden in Ruhe spazieren zu gehen und ihnen ein Mindestmaß an Freiheit, also ohne Leine laufen zu dürfen, zu ermöglichen. Mit einem Hund noch einigermaßen zu meistern, aber mit zwei Hunden, davon Einer ein Welpe, eine zugegeben große Herausforderung, Anstrengung und Verantwortung.

Die Hunde haben ja zu Anfang noch ganz individuelle Bedürfnisse je nach Wesen und Alter. Und so war es einfach sicherer und besser, die erste Zeit getrennt Gassi zu gehen. Wobei ein winziger gemeinsamer Spaziergang am Tag immer dabei war, um sich aneinander zu gewöhnen.

Emma hatte bei Minas Ankunft einige gute Gewohnheiten. Ihre besonderen individuellen Bedürfnisse waren vor allem viel Bewegung, Zeit und Ruhe für ihre „Geschäfte“ zu haben.

Mina hatte besondere Bedürfnisse als Welpe. Sie musste natürlich öfter und kürzer nach draußen, und oft musste es schnell gehen. Ich habe nicht mehr mitgezählt, wie oft wir mit Mina an einem Tag rausmussten.

Nur das Lachen, Schmunzeln, Staunen der Menschen um uns herum und die Bemerkungen mancher Nachbarn „Wie, Sie sind ja schon wieder unterwegs?!“, „War ihr Hund nicht schwarz?!“, „Der muss aber oft raus!“ zeigte mir an, dass ich gefühlt hundert Mal am Tag (Spaß!!!) draußen war. Mal mit Emma, öfter mit Mina.

Ich bin heute noch froh und dankbar für die Unterstützung meiner vier mittlerweile erwachsenen Kinder. Sie haben mir in den ersten Wochen nach Minas Einzug sehr geholfen.

Schon lange drehen wir unsere Runden nun zu Dritt: Emma, Mina und ich. Unser gemeinsamer Alltag ist erfüllt. Wir gehen morgens früh eine erste Runde, ab 10 Uhr machen wir einen langen Spaziergang. Hier treffen wir auch hin und wieder auf Freunde. Alle Bedürfnisse werden erfüllt. Abwechslung steht auf dem Programm, wobei die Hunde, vor allem Emma als Zentralhündin neben neuen Abenteuern auch die Wiederholung und ihr Gewohntes mögen.

Am Spätnachmittag gehen wir seit einiger Zeit auf eine nahegelegene Wiese. Dort verweilen die Hunde und ich so gern. Ich sitze meistens auf einem Baumstamm, während Emma und Mina im Gebüsch wühlen, über gefundene Stöcke verhandeln, schauen, Gras fressen, rennen usw. Sie empfangen freudig andere Hundekameraden, die dazu kommen. Es bilden sich neue Freundschaften unter Hunden. Ich schaue ihnen so gerne dabei zu!

Gegen 18 Uhr kehren wir heim. Es ist dann eher ein Heimtrotten.

Alle Mahlzeiten haben beide Hunde von Anfang an immer miteinander bekommen. Emmas Futter gebe ich zuerst frei, dann darf Mina an ihre Futterschüssel. Ihr könnt eine Fütterung der beiden Hunde auf meinem Youtube Kanal einmal nahezu LIVE mit erleben.

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