Der vordere extrovertierte Wächter

Im heutigen Blog geht es um den Mitarbeitertyp Wächter.

Es gibt einen vorderen extrovertierten Wächter und den hinteren introvertierten Wächter. Die Bezeichnungen stammen von Maja Nowak, die den Archetypen bei Hunden nach eingehender Erforschung diese Namen gab.

Unsere Labradorhündin Mina (siehe im Bild oben links) ist eine vordere extrovertierte Wächterin. Maja Nowak hat sehr interessante und empfehlenswerte Filme auf Youtube zu den Archetypen bei Hunden veröffentlicht.

Unsere Zentralhündin Emma (im Bild oben rechts) gibt Mina mit großer Ruhe, Souveränität und Geduld viel Raum.

Als Mina im Juli 2022 bei uns einzog, wussten wir lange nicht gewiss, welchen „darunter liegenden Archetyp“ sie mitbrachte. Dass sie ein Mitarbeitertyp, also kein Leithund und Entscheidungsträger war, das war uns jedoch schnell klar.

Sie war als kleiner Welpe sehr kooperativ, leicht zu führen, beobachtete aufmerksam, hörte darauf, was wir sagten, schaute, wo es hingeht und was zu tun ist. Sie arbeitete mit. Dennoch ging sie meist vorn. Sie bemühte sich, nach vorne zu kommen, musste sich daher oft umdrehen, abwarten und schauen. All diese Merkmale sind bis heute so zu beobachten.

Auf den Bildern und Videos der Züchterin wirkte Mina immer eher ruhig, abwartend, fast vorsichtig. Wir meinten damals eine Hündin zu bekommen, die sich eher im hinteren Bereich einer Gruppe aufhält. Nach einer Haaranalyse erfuhren wir, dass sich durch die Umstände ihrer Geburt noch Narkosemittel in ihrem Lymphsystem befand, und sie aus diesem Grund ruhiger wirkte.

Im Laufe der Wochen und Monate in ihrem neuen Zuhause bei uns bemerkten wir, dass Mina sich veränderte, forscher und lebhafter wurde, und die meiste Zeit immer gerne ein Stückchen vor uns lief, auch unmittelbar vor oder auf Höhe von Emma. Emma bewegt sich als Zentralhündin immer um uns herum. Sie ist meistens in unserer Nähe und verlässt selten den Bereich außerhalb von 2 – 10 Metern von uns entfernt.

Mina dreht sich häufig zurück, doch das tut sie nicht aus Unsicherheit. Sie schaut, was wir machen, fragt an, was zu tun ist. Und sie schaut, ob es uns allen gut geht. Sie ist ja als Wächterin für unsere Sicherheit da. Für sie sind alle Informationen den Schutz und Sicherheit betreffend ganz wichtig. Bei allen Begegnungen. Mit anderen Hunden, egal ob groß oder klein, wild oder still, ist sie absolut unerschrocken.

Im größten Getümmel mit anderen Hunden ist sie freudig und fröhlich mit ihrer Aufgabe eines „Bodyguards“ verbunden. Ich staune, wenn Mina – sogar als kleiner Welpe – sich zwischen zwei balgende große Hunde wirft und diese Gruppierung damit aufspaltet.

Ihre Eigenheit, sich ganz dicht (mit engem Körperkontakt/fast dringlicher Berührung) neben uns regelrecht aufzustellen, ist auffallend. Diese besondere Art und dichte Nähe zu uns war von Anfang an da. Es ist wie eine Art dringliches Anmelden im Sinne einer Zusage „Ich bin da, ich bin bereit, ich beschütze dich, ich gebe mein Leben für dich“. Man könnte es aber auch mit „Ich übernehme, wenn es bedrohlich wird“ übersetzen. Sie macht das beispielsweise aber auch, wenn ein Familienmitglied nach Hause kommt. Dann meldet sie sofort, da ist Jemand heimgekommen. Voller Freude ist sie dann.

Es ist ihre Art und Weise sich sowohl in Gefahrensituationen als auch in freudvollen positiven Situationen sich so zu verhalten.

Sehr auffallend ist aber auch ihre Art, sich „Mitzuteilen“, indem sie ein Mal bellt oder brummt. Es ist wie eine Art mit uns zu sprechen und kommunizieren. Sie bellt mehr als Emma. Doch als Wächter muss sie das tun. Sie muss uns ja warnen.

Mit Wertschätzung begegnen wir Mina für diese besondere Gabe als Mitarbeitertyp Wächter, die sie auszeichnet. Wir bedanken uns bei ihr für alle wichtigen Hinweise, ihren Mut, ihre Unerschrockenheit, ihre Kraft und Ausdauer. Passend zu ihrer (Auf-) Gabe als Wächter bringt sie viel Robustheit mit.

Doch auch WIR passen immer gut auf SIE auf. Denn sie ist manches Mal etwas zu forsch und wild.

Mina ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt. Sie hat sich gut entwickelt, ist kräftig, mutig und stark, selten krank. Sie ist eine sehr anhängliche Hündin, liegt gerne dicht bei Emma oder ihren Menschen, liebt die Berührung. Immer noch ist sie verspielt, tobt mit Spielzeug, ist rundum ausgelassen und fröhlich.

Wenn wir draußen unterwegs sind neigt sie dazu, mehr zu übernehmen, als sie meistern kann. Sie braucht Grenzen und immer wieder auch die Information, dass sie sich nicht um ALLES und JEDEN kümmern muss. Sie geht manchmal zu schnell nach vorne, und auch zu weit weg. Wir wertschätzen ihre Aufmerksamkeit, ihre wertvollen Hinweise und arbeiten daran, dass sie ein Übernehmen ihrer Menschen - insbesondere zu ihrer eigenen Sicherheit - immer besser annehmen kann.

Hier findest du weitere interessante Informationen zum extrovertierten Wächter und zum introvertierten Wächter.

Branka war eine hintere introvertierte Wächterin. Sie war ein echtes „Seelchen“. Blieb in meiner Nähe, und meistens hinter mir. Sie liebte die täglichen Spaziergänge sehr